Freunde Anna Dengel trauern um Professor Ingeborg Schödl
Die katholische Journalistin und Buchautorin war mit dem Verein eng verbunden und schrieb die aktuellste Biografie über die Gründerin der Missionsärztlichen Schwestern, Anna Dengel.
„Die Zusammenarbeit mit ihr war eine bereichernde Sache“, erinnert sich Reinhard Heiserer, Obmann des Vereins „Freunde Anna Dengel“, an die am 13. September 2023 im 90. Lebensjahr verstorbene katholische Journalistin und Buchautorin Prof. Ingeborg Schödl zurück. Diese war mit dem im Jahr 2012 gegründete Verein – der es sich zum Ziel gesetzt hat, Leben und Werk der großen Österreichischen Sozialpionierin und Gründerin der Ordensgemeinschaft der Missionsärztlichen Schwestern, Anna Dengel (1892-1980) in ihrer Heimat wieder stärker in Erinnerung zu rufen – in ihren letzten Lebensjahren eng verbunden.
„Professor Schödl hat eines unserer ersten und wichtigsten Projekte mit großem Engagement umgesetzt und ein wunderbares Buch über Anna Dengel geschrieben“, so Heiserer. Das Buch „Anna Dengel – Das Unmögliche wagen“ ist erstmals im Jahr 2014 im Tyrolia-Verlag erschienen, die (aktualisierte) Taschenbuchausgabe folgte 2019. Mit Professorin Ingeborg Schödl habe man eine Autorin mit große publizistische Erfahrung gewinnen können, die bereits eine Reihe von Büchern über „starke Frauenpersönlichkeiten“ veröffentlicht hat. Wie jenes über "Gottes starke Töchter“ oder über "Hildegard Burjan - Frau zwischen Politik und Kirche“. Heiserer: „In dieser Bücher-Reihe hat eigentlich nur noch ein ausführliche Biografie über die aus Tirol stammende und weltweit wirkende Ärztin und Ordensgründerin Anna Dengel gefehlt. Professorin Schödl war sehr dankbar für diesen Auftrag und hat ihn mit viel Interesse und Freude ausgeführt und das Leben Anna Dengels in eine spannende Beschreibung gegossen.“
Professorin Schödl hat es sich anlässlich der Buchveröffentlichung und auch danach nicht nehmen lassen, bei zahlreichen Infoveranstaltungen des Vereins zwischen Wien und Tirol über „ihre“ Buchhauptfigur persönlich mit „viel Herzblut“ zu referieren und zu diskutieren. Und das bis zuletzt. Wiederholt gab es auch Begegnungen mit eigens nach Wien angereisten, heute in verschiedensten Weltregionen tätigen Missionsärztlichen Schwestern. Was immer „spannende Gespräche mit den Besucherinnen über die Gründerin und ihre Mitschwestern heute zur Folge hatte.“
Mit Ingeborg Schödl, die in ihrem Leben mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet wurde, verlieren die Freunde Anna Dengel eine wichtige Vereins-Proponentin. Mit ihrer Teilnahme bei den zum 100. Gründungsjubiläum der Missionsärztlichen Schwestern geplanten Feierlichkeiten im Jahr 2025 habe man fest gerechnet. „Das ist sehr schade, dass sie dieses Jubiläum nicht mehr miterleben kann“, so Heiserer. „Ingeborg Schödl hat zeitlebens starke Frauenpersönlichkeiten in der Kirche gefördert und schriftlich portraitiert. Heute dürfen wir in Dankbarkeit für ihr Lebenswerk ihr Lebensbild diesen starken Frauen anfügen.“
Zur Person Ingeborg Schödl(entnommen aus Kathpress-Meldung vom 14.09.2023 zum Tod von Ingeborg Schödl):
Geboren wurde Ingeborg Schödl am 28. August 1934 in Wien. Sie arbeitete als Redakteurin bei der "Wiener Kirchenzeitung" (seit 2004 "Der Sonntag"), war von 1977 bis 1999 Mitglied der ORF-Hörer- und Sehervertretung und ab 1990 Vorsitzender des Programmausschusses. Im Katholischen Familienverband Österreich war sie Chefredakteurin der Zeitschrift "Ehe und Familie" sowie Vizepräsidentin. Schödl war verheiratet mit dem bereits verstorbenen Alfred Schödl.
1993 wurde Schödl mit dem Leopold-Kunschak-Presseförderungspreis und 1999 mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. 2001 erhielt sie von der Erzdiözese Wien den Orden Dame des Gregoriusordens, 2004 erhielt sie den Professoren-Titel. 2013 wurde ihr von Kardinal Christoph Schönborn der Stephanusorden in Gold für ihr Lebenswerk und ihre Verdienste um die Erzdiözese Wien verliehen.
Unter Schödls zahlreichen Buchveröffentlichungen sind u.a. zu erwähnen: "Im Fadenkreuz der Macht. Das außergewöhnliche Leben der Margarethe Ottillinger" (Czernin-Verlag, 2004), "Hildegard Burjan - Frau zwischen Politik und Kirche" (Dom-Verlag, 2008), "Gottes starke Töchter" (Verlag St. Gabriel, 2001), "Vom Aufbruch in die Krise. Die Kirche in Österreich ab 1945" (Tyrolia, 2011) sowie ihr Buch "Anna Dengel - Das Unmögliche wagen" (Tyrolia, 2014).
Bis zuletzt hat Schödl publizistisch gewirkt und u.a. die Kolumne "Seitenschiff" in der Zeitschrift "miteinander" des Canisiuswerkes und eine weitere Kolumne in der Eisenstädter Kirchenzeitung "martinus" geführt. In ihrer letzten Kolumne im "martinus" (Ausgabe vom 30. August) schrieb sie: "Aus eigenem Erlebten habe ich schon erfahren können, welche Hilfe es bedeutet, wenn man weiß: Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hände. Keine noch so psychologisch geschulten Fachleute können das vermitteln! Das Vertrauen darauf gibt die erforderliche Kraft."
Prof. Ingeborg Schödl, die katholische Journalistin, Buchautorin und engagierte Katholikin, die u.a. Biografin und Vizepostulatorin im Seligsprechungsverfahren Hildegard Burjans war, ist am Mittwoch, 13. September 2023, im 90. Lebensjahr im Wiener CS Hospiz Rennweg verstorben. Durch ihre publizistische Tätigkeit sowie durch ihr Wirken in zahlreichen Ämtern - u.a. in der Hörer- und Sehervertretung des ORF - hatte Schödl die öffentliche Wahrnehmung der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mit geprägt. Als Journalistin und Buchautorin beschäftigt sich Schödl vorrangig mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Familienbildung, Altern, Medienverantwortung sowie der Stellung der Frau in Gesellschaft und Kirche.