Spuren in die Gegenwart

Bücher, Gemälde, Statuen, Tafeln, Auszeichnungen, Filme, Fotos, Zeitungsartikel, Briefmarken, Straßennamen … und viele Erinnerungen. Das sind jene Spuren, die sich lange nach dem Tod Anna Dengels auch in der Gegenwart noch finden lassen. Natürlich neben „ihrem“ Orden, den Missionsärztlichen Schwestern, die Anna Dengels Werk bis heute lebendig erhalten.

Bücher

Noch zu ihren Lebzeiten wurde eine Reihe von Büchern über Anna Dengel und ihre Arbeit veröffentlicht. Allen voran hat sich hier besonders in Österreich die Autorin und Journalistin Pia Maria Plechl (1933-195) hervorgetan - sie hat gleich drei Bücher über die Ärztin und Ordensgründerin verfasst. Eines trug den bezeichnenden, in vielen Zeitungsartikeln ebenfalls verwendeten Titel „Die Nonne mit dem Stethoskop“ („Kreuz und Askulap. Dr. med. Anna Dengel und die Missionsärztlichen Schwestern“, 1967 / „Die Nonne mit dem Stethoskop. Anna Dengel“, 1981 /  „Die Ärztin im Habit. Anna Dengel“, 1988).

Ein weiterer Österreicher, der Arzt und langjährige Leiter des bis vor wenigen Jahren nach Anna Dengel benannten Krankenhauses Hochzirl in Tirol - Univ. Prof. Dr. Hans-Peter Rhomberg - hat zum 100. Geburtstag Anna Dengels ein Buch über sie publiziert (Tyrolia-Verlag 1993) - mit einem Vorwort von Mutter Theresa.

Anna Dengel fand auch Eingang in (Tiroler) Sammelpublikationen über Frauen in der Geschichte des Landes („Die Frau in der Geschichte Tirols“ und „Starke Frauen in der Kirche Tirols“) .Und auch international wurden Bücher über Dengel und die Missionsärztlichen Schwestern veröffentlicht (zB „Nowher a Stranger“, 1968).

Auch der Orden selbst hat einige Publikationen über seine Gründerin veröffentlicht. Zuletzt hat etwa die MMS-Chefarchivarin Anna Boyer mit „Anna Dengel’s Diary. 1924-25“ die in Englisch geschriebenen Tagebuchnotizen Anna Dengels aus jener Zeit in Buchform herausgebracht. „As I felt that our Hospital in Pindi could not make any progress and …" Mit diesen Worten beginnt die erste Seite in Anna Dengels Tagebuch, das sie von Oktober 1924 bis September 1925 geführt hat - die Zeit ihrer ersten Reise nach Amerika, die Monate vor der Gründung der Missionsärztlichen Schwestern. Die Notizen geben in oft sehr kurzer Form Anna Dengels Eindrücke und Impressionen sowie die Treffen mit verschiedenen Personen wieder. Dazu wurden in das kleine Büchlein historische Fotos und Kopien verschiedener Dokumente aus dem Archiv der Missionsärztlichen Schwestern beigefügt.

„If You Love“ lautet der Titel eines jüngst von MMS-Schwester Miriam Therese Winter geschriebenen Buches. Verpackt in eine schöne Geschichte erzählt die Autorin wenig Bekanntes über das frühe Leben von Anna Dengel in ihrer Heimat Tirol und über ihre Arbeit als einziger Arzt in einem Krankenhaus in Nordindien zu Beginn der 1920er-Jahre.

Die beiden letztgenannten Büchlein sind gegen eine freie Spende beim Verein Freunde Anna Dengel erhältlich - so lange der Vorrat reicht.  Kontakt

„Das Unmögliche wagen“ ist der Titel der vom Verein Freunde Anna Dengel initiierten Biografie über Anna Dengel von Ingeborg Schödl, mehr ist hier zu finden.

Spuren: Die drei Titel der Bücher von Pia Maria Plechl über Anna Dengel
Spuren - Titel vom Buch von Univ. Prof. Dr. Hans-Peter Rhomberg über Anna Dengel
Alte Spuren - Titel von Büchern zu Lebzeiten von Anna Dengel
Spuren heute - Titel vom neuen Buch über Anna Dengel von Ingeborg Schödl

Glasfenster und Gemälde

Die Ärztin und Ordensfrau Anna Dengel gemalt auf Glas. Dieses Motiv findet sich in zwei Kirchen. In der Wiener Votivkirche ist Anna Dengel im unteren Teil des "Missionsfensters" zu sehen (gefertigt von der akademischen Malerin Christine Feldmann im Zuge der großen Kirchenrestaurierung in den 1960er-Jahren, nachdem viele der Fenster im Krieg zerstört worden waren).

Das zweite Glasfenster, das Anna Dengel mit einem Patienten zeigt, befindet sich in der Kirche "Unsere Liebe Frau, Königin von Ungarn" in Pécs, Ungarn.

Eine Reihe von Malern haben Anna Dengel in unterschiedlichen Portraits festgehalten. Die Bilder sind etwa im bis vor kurzem nach Anna Dengel benannten Krankenhaus in Hochzirl/Tirol aufgehängt, ein Portrait ist in den Gängen des Tiroler Landhauses in Innsbruck zu finden. In Hochzirl wurde im Außenbereich auch eine Anna Dengel gewidmete Stele aufgestellt. 

Spuren in der Kirche - das Glasfenster in der Wiener Votivkirche, das Anna Dengel zeigt
Spuren in der Kirche - Glasfenster mit Anna Dengel in Kirche in Ungarn
Spuren in der Kunst - gemaltes Bild von Anna Dengel in Hochzirl
Spuren in der Kunst - gemaltes Bild zwei von Anna Dengel in Hochzirl
Spuren Kunst heute - neues Porträtbild der jungen Anna Dengel
Spuren Kunst - Stele in Hochzirl

Sonderbriefmarke

Anna Dengel konnte in Österreich auch schon per Post "verschickt" werden. Anlässlich des 100. Geburtstages Anna Dengels im Jahre 1992 wurde von der österreichischen Post eine Sonderbriefmarke "Dr. Anna Dengel" mit dem Wert von 5,50 Schilling herausgebracht.

Von der Stadt Hall gab es zu diesem Jubiläum einen eigenen Sonderstempel. Und Ersttagsbriefe mit zusätzlich abgebildeten Geburtshaus von Anna Dengel in Steeg wurden ebenso ausgegeben.  

Spuren - Briefmarke zum 100. Geburtstag von Anna Dengel
Spuren - Sonderstempel Hall zum 100. Geburtstag von Anna Dengel
Spuren - Ersttagsbrief zum 100. Geburtstag von Anna Dengel

Statuen

Eine Reihe von Künstlern haben sich mit der Person Anna Dengel auseinandergesetzt. Nicht nur Maler (siehe oben) haben sie festgehalten, auch Bildhauer und Schnitzer haben Österreichs "großer Tochter" ein Denkmal gesetzt.

Neben der vom Verein Freunde Anna Dengel initiierten und an großzügige Spender vergebenen kleinen Anna-Dengel-Holzstatue von Bildhauerin Sandra Brugger (mehr zur "D'Anna" hier) gibt es mittlerweile zwei lebensgroße Dengel-Figuren - eine aus Metall, die andere aus Holz.

Anlässlich des 125. Geburtstags von Anna Dengel im Jahr 2017 hat der Verein „Freunde Anna Dengel" vom bekannten Metall-Künstler Isidor Winkler aus Niederndorf bei Kufstein eine lebensgroße Statue von Anna Dengel gestalten lassen. Die vom "Schrottkünstler" Winkler geschaffene Statue (Winkler arbeitet vorwiegend mit Altmetall) war zunächst auf einem Privatgrundstück in Reutte in Tirol untergebracht. Zur großen Sonderschau über Anna Dengel im Rahmen des im Sommer 2019 aufgeführten Theaterstückes "Anna - Mutter der Mütter" auf der Geierwally-Freilichtbühne in Elbigenalp im Tiroler Lechtal wurde die Statue als "ey-catcher" vor dem Museum Wunderkammer aufgestellt. Die Statue bleibt auch nach dem Ende der Ausstellung in Elbigenalp.

Nicht weit entfernt - im Geburtsort Anna Dengels Steeg im Lechtal - steht seit kurzem (Herbst 2019) eine große, geschnitzte Anna Dengel. Die vom Steeger Holzschnitzer Robert Lorenz in dreimonatiger Arbeit geschaffene Figur ziert den Dorfplatz von Steeg, etwas geschützt durch Glaspaneele. Mehr dazu hier

Spuren Kunst heute - Statue Anna Dengel aus Altmetall von Isidor Winkler
Spuren Kunst heute - Statue Anna Dengel aus Holz geschnitzt in Steeg von Robert Lorenz

Gebäude und Straßen

Gebäuden, Plätzen und Straßen den Namen bedeutender Persönlichkeiten zu geben ist eine gerne angewandte Praxis, um diese Personen auch in der Erinnerung späterer Generationen zu behalten. Diese Ehre wurde auch Anna Dengel zuteil.

So wurde das 1924 eröffnete Krankenhaus Hochzirl (ursprünglich eine Lungenheilstätte) im Jahr 1992 von der Tiroler Landesregierung anlässlich des 100. Geburtstag Anna Dengels offiziell in "Anna-Dengel-Haus" benannt. Dieser offizielle Name ging jedoch im Jahr 2015 im Zuge der Umstrukturierung und vereinheitlichten Namensgebung der tirol-kliniken "verloren" (siehe hier die damalige Presseaussendung der Freunde Anna Dengel). Offiziell scheint das Spital in der Organisationsstruktur der tirol-kliniken nunmehr als Standort "ö.Landeskrankenhaus Hochzirl-Natters" auf (www.tirol-kliniken.at). Im Spitalsgelände wurde ursprünglich auch eine eigene Stele aufgestellt (siehe Bild unter Gemälde).

Anna-Dengel-Straßen bzw. Wege finden sich in Tirols Landeshauptstadt Innsbruck (im Stadtteil Kranebitten), in Anna Dengels Heimatstadt Hall i. Tirol (im Stadtteil Lend) sowie im Bezirkshauptort Reutte i. T.. In Reutte wurde jüngst der Anna-Dengel-Weg - ganz gendergerecht - in "Doktorin-Anna-Dengel-Weg" unbenannt.

In Anna Dengels Geburtsort Steeg wurde 2019 der Gemeindesaal in "Dr. Anna Dengel - Saal" umbenannt.

Geburtshaus
In Steeg steht auch heute noch Anna Dengels Geburtshaus, rechts ist ein Foto des Hauses aus dem Jahr 2018 zu sehen. Daneben ist das Haus auf einer Postkarte Anna Dengels zu sehen, datiert aus dem Jahr 1916.

Nach der Übersiedlung der Familie Dengel nach Hall in Tirol befand sich das Elternhaus in der Ritter-Waldaufstraße Nr. 4 - eine auch heute noch existierende Adresse.

In der Steeger Pfarrkirche wurde als Erinnerung an die große Tochter des Ortes eine Gedenktafel über Anna Dengel angebracht (Foto rechts).

Spuren - Geburtshaus von Anna Dengel in Steeg
Spuren - Die Anna-Dengel-Tafel in der Kirche von Steeg
Spuren - Geburtshaus von Anna Dengel in Steeg auf Postkarte von 1916

Begegnungen

Anna Dengel ist Zeit ihres Lebens vielen Menschen begegnet. Viele von ihnen, egal in welcher Weltecke sie aufeinander trafen, waren von ihr und ihrer Arbeit beeindruckt. So wie zum Beispiel Mutter Teresa, die später einmal noch weitaus berühmter werden sollte, als ihre einstige Lehrerin: "Es ist ein wunderbares Geschenk Gottes, den Kranken und Sterbenden dienen zu dürfen. Mutter Dengel hat gerade dieses Geschenk Gottes in die Kirche eingebracht."

Begegnung von Anna Dengel un der ehemaligen Kaiserin ZitaBegegnet sind sich auch Anna Dengel und die ehemalige und letzte Kaiserin Österreichs, Zita Maria delle Grazie Habsburg-Lothringen (1892 - 1989). Die beiden wohl so unterschiedlichen Frauen - auf den Fotos links zu sehen - sind im selben Jahr 1892 geboren.